Algenzauberei
Hier zeigen wir euch die Explosion von Phytohormonen in Form eines Algenkonzentrats
Fast 50% des Sauerstoffes auf der Erde wird den Algen zugeschrieben und hat vermutlich irgendwann irgendwo alles in Gang gebracht. Die Zahl der Algenarten reicht von 36.000 bis zu zehn Millionen, von denen jede einzelne eine spezielle Rolle im Ökosystem durch Interaktionen mit anderen Organismen einnimmt. Seit Millionen von Jahren hat sich das Potential der Algen jedoch kaum verändert. Sie produzieren Sauerstoff, binden Co² aus der Atmosphäre und tragen erstaunliche Bausteine wie Mikro- und Makronährstoffe, Proteine, Aminosäuren, Vitamine und Phytohormone wie Auxin, Zytokinin und abscisinsäureähnliche Substanzen, welche die Reaktion auf Stress reguliert. Besonders gut ist Abscisinsäure im Zusammenhang mit Wassermangel. Bei langer Trockenheit sorgt es dafür, dass die Schließzellen (Stomata) geschlossen werden, indem es Ionenkanäle aktiviert und aufgrund dessen den Druck der in den Zellen einer Pflanze angleicht.
Algenextrakte beeinflussen den Metabolismus der Pflanze und begünstigen erwiesenermaßen Wachstum und Ertragsbildung. Viele Gründe warum man sich das grüne Wunder etwas genauer ansehen sollte. Vor allem die Mikroalgen sind in diesem Spektrum sehr interessant, da sie einfach zu züchten und pflegeleicht zu halten sind.
Auf unserem Hof züchten wir Chlorella vulgaris und verwandeln diese in ein anwendbares Produkt für Haus und Garten. Selbstverständlich könnte man die Algen auch als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, jedoch züchten wir auf dem Hof keine sterile Reinform, sodass dem Vegetarier vermutlich ein paar mikroskopisch kleine Krustentierchen auf den Teller kommen. Wir verwenden unsere Algen jedoch ausschließlich für den Garten und leidende Pflanzen.
Um der Alge ein explosives Wachstum zu ermöglichen, reichern wir das Wasser mit einem heterotropen Bakterium und Kohlendioxid an. Eine eigens entwickelte Anlage bringt Sauerstoff mit einer Größe von 2µm in die Algenkultur mit ein. In Verbindung mit einer angeglichenen Zugabe von kupferfreien Phytodünger und der richtigen Temperatur, füllen die Algen die Photobioreaktoren in einer erstaunlichen Geschwindigkeit.
Des weiteren reichern wir die Algen durch ein, nunja eigengebautes, merkwürdiges, aber doch funktionales Verfahren mit Mikro- bzw. Nanosauerstoff an. Der eigentliche Trick besteht in einer selbst konstruierten Anlage, die etwas an einen Sci-Fi Phaser erinnert, welcher die Aufgabe hat den Sauerstoff auf 2000-4000 Nanometer bzw. 2-4 Mikrometer Größe zu bringen. Erreicht wird dies durch eine speziell gefertigte Kartusche in der kegelförmige Keramikinlays mit verschiedenen Porengrößen und Schichtungen sitzen. Eine, unter elektrischer Spannung stehende, umspannte Membran verhindert das die Elektronegativität des Sauerstoffs nicht zur erneuten Bildung größerer Bläschen beim Austritt ins Wasser führt. Nach anfänglichen Fehlschlägen durch Kondenswasser aus dem Kompressor, explodierenden Keramikröhren, Druckstabilität, verstopften Membranen und einigen Versuchen mit Stickstoff, hat die Übertragung der Bläschen ins Wasser funktioniert.
Die Algenzellen ummanteln sich mit vielen Nanobläschen was dazu führt das der Zellkern kolabiert. Somit erfolgt die Freigabe des im Zellkern enthaltenen Phytohormon.
Mithilfe eines organischen Lösungsmittel wird durch eine flüssig-flüssig Extraktion der Zellkern entnommen und liefert nach dem schleudern reines ECU Algenkonzentrat (extracted cell unit). Das gewonnene Konzentrat weist eine hohe Konzentration an Proteinen, Aminosäuren, Vitaminen, Phytohormonen und Enzymen auf, die der Pflanze durch verdünntes gießen oder spritzen zugeführt werden können.
Auch wenn es uns keine Freude bereitet hat, haben wir bestimmte, genetisch gleiche, Stecklingsgruppen durch mineralische Überdüngung, andauernder Trockenheit, schlechter Erde und Schädlingen extrem viel Stress bereitet. Die Pflanzen wurden anschließend, über 3 Wochen hinweg, einmal pro Tag mit dem Extrakt besprüht und gegossen.
Die Pflanzen reagierten auf Algenextrakt sehr positiv und hinterliesen staunende Augen. Sicherlich kann man nicht jedes Missgeschick abfangen, jedoch zeigten die meisten Pflanzengruppen alle eine schnelle Regeneration und eine deutliche Produktion an Chlorophyll, um den photosynthetischen Effekt zu stabilisieren. Beachtlich war auch das regenerative Wurzelwachstum, das bei fast allen Pflanzengruppen festgestellt wurde. Gegen Schädlinge hat es in der direkten Anwendung keine großen Effekte erzielt. Man schreibt den natürlichen Schutz vor Schädlingsbefall allerdings auch einer gesunden Pflanze zu, die ausreichend Kraft besitzt, um sich gegen diesen zu wehren.
Die Pflanzen zeigten im weiteren Wachstum eine erstaunliche Geschwindigkeit und die Sprossknoten, sowie die Sprossachse bildete dickere Zellstrukturen. Gerade bei der Pflanzengruppe, welche mit Trockenheit zu kämpfen hatten, zeigte sich eine extrem vergrößerte Sprossachse. Die Pflanzengruppe mit extrem nährstoffarmer Erde zeigte ein explosives Wurzelwachstum, welches vergleichbar ist mit bekannten mineralischen Wurzelstimulatoren. Nach regelmäßiger Zugabe von Algenextrakt und vielen Entschuldigungen kehrten die meisten Pflanzen in eine gesunde Wachstumsphase zurück.
Stecklingsvermehrung in einem Algenkonzentrat getränkten Quelltöpfchen verkürzt die Wurzelbildung um mehrere Tage. Getestet an Salbei- und Lavendelstecklingen.